Baustelle Wasserleitungen | © Michael Hauler

Investition in die sichere Zukunft

Veröffentlicht am: 31.01.2022

Bad Nauheim. Die Stadtwerke Bad Nauheim erneuern ab Anfang Februar Strom-, Gas- und Wasserleitungen in der Lindenstraße, Teilen der Frankfurter Straße und Teilen der Goethestraße. Mit der Baumaßnahme investieren die Stadtwerke rund 750.000 Euro. „Wir stemmen hier in den kommenden Monaten ein großes Projekt und erhöhen damit ganz wesentlich die Versorgungssicherheit der Kernstadt“, erläutert Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Arbeiten sollen, je nach Witterung, in circa einem halben Jahr abgeschlossen sein. In diesem Zeitraum kommt es zu Beeinträchtigungen für den Durchfahrtsverkehr. Mögliche Umleitungen und Beschilderungen werden durch die Stadt erarbeitet und ausgewiesen. Auf insgesamt rund einem halben Kilometer Länge erneuern die Stadtwerke in offener Bauweise die Versorgungsleitungen sowie knapp 60 Hausanschlüsse und erweitern gleichzeitig das Glasfasernetz um diesen Stadtbereich. „Dank den Experten der Stadtwerke setzen wir damit auch in der Kernstadt unseren Weg konsequent fort, eine flächendeckende zukunftsfähige digitale Infrastruktur zu schaffen“, freut sich Bürgermeister Klaus Kreß. Dr. Thorsten Reichel blickt voraus: „Circa ab Mitte des Jahres wird schnelles Internet dann für alle Anrainer im Baubereich möglich sein wird.“

„Strom, Gas, Wasser, Glasfaser - wir erledigen das in einem Abwasch, wenn der Graben einmal offen ist. Das macht die Baumaßnahme effizient“, ergänzt Rainer Preiß, stellvertretender Leiter des Netzbereichs bei den Stadtwerken. Effizienz ist auch das Stichwort bei den Arbeitsabläufen. Um die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie den Verkehr so kurz wie möglich zu halten, kommen zwei Baukolonnen parallel zum Einsatz. Die Arbeiten starten in der Lindenstraße und Frankfurter Straße gleichzeitig. Sobald der Abschnitt in der Frankfurter Straße - von Kreuzung Lindenstraße bis Kreuzung Lessingstraße - abgeschlossen ist, wechselt die Baukolonne in die Goethestraße und erneuert dort die Leitungen von Kreuzung Lindenstraße bis Kreuzung Schillerstraße. „Wenn uns Witterung oder Untergrund keinen Strich durch die Rechnung machen, sind die Bauarbeiten im Sommer abgeschlossen“, kündigt Rainer Preiß an.

 

Regelungen für Verkehr und Anwohnende

Für das sichere Arbeiten am offenen Graben müssen die betroffenen Straßenzüge für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die nötigen Umleitungen und deren Beschilderung werden durch die Stadt geplant und veranlasst. Anwohnerinnen und Anwohner kommen weiterhin zu ihren Häusern, auch die Zufahrt für Rettungskräfte sowie Abfallentsorgung ist jederzeit gewährleistet. Das haben die Stadtwerke in den vergangenen Wochen bei zahlreichen Begehungen mit den städtischen Ämtern, Rettungskräften und Abfallentsorgern besprochen und geplant. Die Parkflächen können im Bauzeitraum nicht wie üblich genutzt werden. Die Anwohnenden werden gebeten im Rahmen des Anwohnerparkens auf angrenzende Straßenzüge auszuweichen.

Moderne Leitungen für die Energiewende

Die Maßnahmen in der Lindenstraße, Frankfurter Straße und Goethestraße sind Teil der Netzinstandhaltungsstrategie der Stadtwerke. Rainer Preiß erläutert: „Auch Versorgungsleitungen unterliegen einem Alterungsprozess. Durch regelmäßige Wartung und Erneuerung beugen wir Schäden und Versorgungsausfällen vor.“ Das Team der Netzplanung bei den Stadtwerken berücksichtigt dabei auch veränderte Bedarfe und technische Entwicklungen, Letztere sind mit Blick auf die Herausforderungen der Energiewende besonders wichtig. Deshalb wird die Mittelspannungsstromleitung mit 20.000 Volt nicht nur erneuert, sondern erhält hat auch einen größeren Querschnitt, um so beispielsweise einer künftigen Zunahme von Elektrofahrzeugen gewachsen zu sein.

Auch Teile einer Haupttrinkwasserleitung, die unter der Lindenstraße verläuft, werden im Zuge der Bauarbeiten erneuert. Diese hat nach gut 100 Jahren das Ende ihrer Einsatzzeit erreicht und wird von den Stadtwerken in den nächsten Jahren sukzessive ausgetauscht. „Die darf so langsam in Rente“, beschreibt Björn Burk, Teamleiter in der Gas- und Wasserversorgung bei den Stadtwerken, das Vorhaben mit einem Augenzwinkern. In der Lindenstraße werden nun rund 300 Meter dieser Leitung ausgetauscht, die jährlich rund 1,3 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in und durch die Gesundheitsstadt Bad Nauheim transportiert. Entsprechend beeindruckend sind die Maße. „So eine Transportleitung ist mit einem Durchmesser von 35 Zentimetern mehr als doppelt so breit wie die Verteilnetzleitungen, die die einzelnen Häuser versorgen“, veranschaulicht Björn Burk.