Stadtwerke führen Forschungsprojekt weiter
Seit fünf Jahren betreiben die Stadtwerke Bad Nauheim im Baugebiet „Süd“ ein großes Kaltes Nahwärmenetz. Diese innovative Technologie versorgt Wohngebiete auf nachhaltige Weise mit Wärme. Das Vorhaben wurde von einem Forschungsprojekt begleitet, das zur Weiterentwicklung und Optimierung beiträgt. Nach Abschluss des ersten Forschungsprojektes schließt sich nun ein zweites mit den klangvollen Namen „KNW Opt II“ an. Zwei Hochschulen (Gießen und Nürnberg) und neben den Stadtwerken Bad Nauheim auch die Stadtwerke Soest sowie zwei spezialisierte Technikfirmen arbeiten an der Skalierbarkeit solcher Großkollektoranlagen und kalten Nahwärmenetzen.
Dafür sollen aus zwei der wichtigsten Pilotanlagen Deutschlands (konkret Bad Nauheim Süd und das Gebiet Soester Norden) Erkenntnisse für die Planung, den Bau und vor allem auch den Betrieb solcher komplexen Systeme abgeleitet werden. Durch Erkenntnisse aus zwei unterschiedlichen Standorten wird die Übertragbarkeit der Erkenntnisse unterstützt.
Ergebnis wird außerdem ein Planungsleitfaden zur kollektorbasierten kalten Nahwärme. Darin werden sämtliche Aspekte zusammengeführt und Best Practices abgeleitet. Auch die Agrarökologie findet Berücksichtigung im Leitfaden, der so als Handbuch und Entscheidungshilfe zur effizienten und nachhaltigen Umsetzung dieser zukunftsweisenden Wärmeversorgungskonzepte dient. Außerdem erfolgt ein direkter Wissens- und Technologietransfer in die Praxis.
Gefördert wird dieses Forschungsvorhaben wie das vorherige vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (jetzt: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).
So soll ein Projekt, das die Bewohner von Bad Nauheim Süd mit nachhaltiger Wärme versorgt, indirekt auch vielen Bürgern anderer Städte zugutekommen.