Bad Nauheim. Was tut sich eigentlich in Sachen StadtBus? Nachdem lange und viel politisch diskutiert wurde, geht es nun konkret voran: Die Stadt hat den Verkehrsvertrag für die nächsten 10 Jahre mit der Firma Stroh Bus-Verkehrs GmbH aus Altenstadt unterzeichnet.
In einer europaweiten Ausschreibung dieses öffentlichen Auftrags der Stadt Bad Nauheim hat sich wieder die Wetterauer Firma Stroh aus Altenstadt durchgesetzt, die auch die letzten 10 Jahre den Bad Nauheimer StadtBus-Verkehr durchgeführt hat. Die Betriebsführung haben dabei nach wie vor die Stadtwerke, die eigentliche Verkehrsleistung wird von Firma Stroh erbracht. Diese beschafft (entsprechend den Anforderungen der Stadt und der Stadtwerke) die Busse und beschäftigt die Fahrer, die die Fahrgäste befördern. Es werden sechs nagelneue E-Busse zum Einsatz kommen. Damit wird die gesamte Bad Nauheimer StadtBus-Flotte elektrifiziert. „Eine komplette Umstellung ist eher ungewöhnlich, steht einer Gesundheitsstadt aber gut zu Gesicht“, so die Einschätzung von Bürgermeister Klaus Kreß. Nicht nur dienen die E-Busse dem Klimaschutz und der Luftqualität, sondern sie sind auch erheblich leiser als Dieselbusse und so angenehmer für Bürgerinnen und Gäste. Zudem werden drei weitere Haltestellen eingerichtet, und zwar an der neuen Therme, am Ortsausgang Weingartenstraße Nieder-Mörlen und am Deutergraben. Erster Stadtrat Peter Krank betont die Bedeutung eines attraktiven StadtBusses als wichtige Säule im Bad Nauheimer Mobilitätskonzept, das kürzlich von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde.
Betriebsstart ist Mitte Dezember, zeitgleich mit dem Deutschlandweiten sogenannten Fahrplanwechsel. Dieser Tag ist weit im Voraus für Bahn und ÖPNV festgelegt, unabhängig davon, ob tatsächlich ein Fahrplan geändert wird oder nicht. In Bad Nauheim markiert dieser Tag das Ende der alten StadtBus-Konzession und den Beginn der neuen.
Geschäftsführer Friedel Stroh ist positiv gespannt, nicht nur, weil dieser Auftrag der Erste mit Elektrobussen für sein Unternehmen ist. „Die neuen Elektrobusse sollen die Fahrgäste durch ihre umweltfreundlichen Elektroantriebe, die moderne Innenraumgestaltung sowie speziellen Farb- und Orientierungshilfen, die mobilitätseingeschränkten Personen ein zügiges Ansteuern der Sitzplätze erleichtern, überzeugen“.
Die E-Busse werden über Nacht in einem neuen modernen Bus-Depot geladen. Die Batterien der Busse sind groß genug ausgelegt, um alle Fahrten eines Tages ganzjährig problemlos zu bewältigen. Dieses Depot soll am sogenannten Benekeplatz entstehen, einem bisher als Lagerplatz genutzten Grundstück der Stadt an der Straße Am Taubenbaum in Höhe der Bushaltestelle „Waldorfschule“. Ein Großteil der dort geplanten leistungsstarken neuen Ladesäulen steht tagsüber, wenn die Busse unterwegs sind, für die Öffentlichkeit zum Laden von PKW zur Verfügung. Der Ladestecker CCS für Gleichstromladen (DC) ist für Busse wie Autos gleich. Die Ladeleistung ist mit maximal 150 kW ebenfalls üblich für Schnelllader. Benutzt werden können die Ladesäulen wie alle Ladesäulen der Stadtwerke Bad Nauheim entweder mit der Ladeapp der Stadtwerke, der Stadtwerke-Ladekarte oder mit den üblichen Roaming-Zugängen anderer Anbieter per App oder Karte sowie ohne Registrierung im sogenannten Ad-hoc-Laden mit Kreditkarte.
Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Thorsten Reichel ordnet diese Öffnung des Ladeparks für die Öffentlichkeit ein „Eine möglichst gute Auslastung der notwendigen Ladesäulen ist ein Stück Nachhaltigkeit durch Elektromobilität. Auf diesem Feld sind die Stadtwerke seit vielen Jahren durch zahlreiche Ladesäulen und unsere eigene Fahrzeugflotte sehr aktiv.“
Das Foto zeigt v.l.n.r. Sebastian Schmitt (Stadtwerke Dezernent Magistrat der Stadt Bad Nauheim), Dr. Thorsten Reichel (Geschäftsführer Stadtwerke Bad Nauheim), Friedel Stroh (Geschäftsführer Stroh Bus-Verkehrs GmbH), Klaus Kreß (Bürgermeister), Peter Krank (Erster Stadtrat)
