KITA-Führung Hochbehälter I | © Stadtwerke Bad Nauheim

Wasserwissen für den Nachwuchs

Veröffentlicht am: 22.03.2022

Weltwassertag 2022 – Vorschulkinder besuchen Hochbehälter der Stadtwerke Bad Nauheim und lernen alles rund ums Trinkwasser
 

 

Bad Nauheim. Wasser ist ein wertvolles und knappes Gut. Dies lernten 5 Vorschulkinder der Bad Nauheimer Kindertagesstätte „Süd“ bei ihrem Besuch im Trinkwasserhochbehälter der Stadtwerke Bad Nauheim in der Königsberger Straße am Donnerstag, den 17. März. Mit einem speziellen Besuchsangebot wollen die Stadtwerke Bad Nauheim deshalb künftig regelmäßig schon den Kleinsten den Wert des kühlen Nass vermitteln. Von Wasserexperte Björn Nagel erfuhren die Kinder pünktlich zum Weltwassertag, woher das Wasser für Bad Nauheim stammt, wie es zu Trinkwasser wird und wie es in die einzelnen Haushalte der Stadt kommt. Außerdem lernten sie, wie sie sorgsam mit der kostbaren Ressource umgehen können.

 

„Die tägliche Nutzung von Wasser ist für uns alle eine Selbstverständlichkeit. Über die Ressource an sich und deren Weg zum hochqualitativen Lebensmittel macht man sich meist weniger Gedanken“, erklärt Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim, und ergänzt: „Im letzten Jahr führte unser Wasservorlieferant, die Oberhessischen Versorgungsbetriebe (OVAG), eine Wasserampel als Zeichen der zunehmenden Trinkwasserverknappung ein. Deshalb möchten wir mit Aktionen wie dem Besuch im Wasserhochbehälter schon Vorschulkinder für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser gewinnen.“

 

Den Weltwassertag gibt es seit 1992. Die Vereinten Nationen wollen mit ihm auf die Bedeutung des Lebensmittels Nummer eins aufmerksam machen. In der Kurstadt kümmern sich bei den Stadtwerken Bad Nauheim 13 Mitarbeitende darum, dass die rund 33.000 Einwohnerinnen und Einwohner stets genügend und qualitativ einwandfreies Trinkwasser haben. Das Trinkwasser, das zu einem überwiegenden Teil von dem Vorlieferanten OVAG und zum anderen Teil aus dem eigenen Wasserwerk Säckelgraben kommt, wird über ein rund 240 Kilometer langes Leitungsnetz in der Stadt verteilt. Weitere technische Anlagen sowie sieben Hochbehälter, die zur Zwischenspeicherung dienen, werden von den Stadtwerken unterhalten und betrieben. Um die hohe Qualität sicherzustellen, investiert das kommunale Unternehmen jährlich etwa 1,5 Millionen Euro in Technik und Infrastruktur des Wassernetzes.

 

Bodenschutz ist Grundwasserschutz

„Durch die Trockenperioden der letzten Jahre ist der verfügbare Grundwasserschatz wieder mehr ins Bewusstsein gerückt. Für die Trinkwasserversorgung ist ausreichendes und unbelastetes Grundwasser wesentlich“, betont der Stadtwerke-Chef. Auch das diesjährige Motto des Weltwassertages hebt das Grundwasser als essenzielle Ressource für den natürlichen Wasserkreislauf hervor. Für die Trinkwasserversorgung nutzen die Stadtwerke Bad Nauheim beispielsweise das Grundwasser aus sechs Tiefbrunnen im Wasserschutzgebiet Säckelgraben. Das 664 Hektar große Areal erstreckt sich von Nieder-Mörlen in westlicher Richtung bis zur Gemarkung Butzbach-Fauerbach. Die restliche Menge stammt aus den Gewinnungsgebieten Inheiden und Lauter und wird von der OVAG nach Bad Nauheim gebracht. „Wasser ist in einem ewigen Kreislauf. Jeglicher Eintrag – ob über den Boden oder den Abfluss – kann irgendwann Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität haben“, führt Dr. Thorsten Reichel aus. Deshalb gelte es, mit den Vorräten der Erde zu haushalten und das Grundwasser so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

 

Eine wichtige Rolle kommt dabei der Landwirtschaft zu. Besonders in den Wasserschutzgebieten ist ein sorgsamer Umgang mit Düngemitteln nötig. Deshalb pflegen die Stadtwerke seit 2004 eine enge Partnerschaft mit den landwirtschaftlichen Betrieben, die Flächen im Schutzgebiet rund um den Säckelgraben bewirtschaften. Begleitet vom Ingenieurbüro „Schnittstelle Boden“ aus Ober-Mörlen werden jedes Jahr auf Basis aktueller Daten Düngeempfehlungen ausgesprochen. Ziel ist es, so zu düngen, dass der Boden die Nährstoffe optimal aufnimmt und keine Reste als Nitrat ins Grundwasser geraten. „Mit Dialog und Partnerschaften wie diesen können wir gemeinsam Lösungen finden, die in der Praxis funktionieren und unser Wasser auch für die nachfolgenden Generationen schützen“, fasst Stadtwerke-Chef Reichel zusammen.

 

Für die Kinder der Kindertagesstätte „Süd“ stand Dialog auch an erster Stelle während ihres Besuches im Hochbehälter. Von Björn Nagel wollten sie neben den Fakten, wieviel Wasser zum Beispiel am Tag aufbereitet wird, auch Ungewöhnliches wissen: ob es möglich sei, alles Wasser auszutrinken, ob man im Hochbehälter eigentlich schwimmen könne und wo die zugehörige Rutsche sei. Der Wasserfachmann beantwortete geduldig alle Fragen und zeigt sich beeindruckt: „Die Kinder sind sehr interessiert, wie sie sorgsam mit Wasser umgehen können, und haben gute Ideen. Davon können sogar wir Erwachsenen uns eine Scheibe abschneiden.“

 

Die Führungen eignen sich ab dem Vorschulalter. Interessierte Kitas und Schulen dürfen sich gerne telefonisch unter der 06032 807-201 oder per Mail an d.pfitzner@stadtwerke-bad-nauheim.de melden.