Bad Nauheim. Nach erfolgreicher Testphase sind ab sofort alle sechs neuen Elektrobusse der Stadtwerke Bad Nauheim im regulären Linienbetrieb. „Mit unserer elektrischen StadtBusflotte setzen wir ein klares Zeichen für die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Gesundheitsstadt“, erklärt Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Klaus Kreß. „Der leise und emissionsfreie Nahverkehr sorgt für saubere Luft und erhöht die Aufenthalts- und Lebensqualität der Menschen in Bad Nauheim.“
Stadtrat und Stadtwerke-Dezernent Sebastian Schmitt ergänzt: „Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung trägt jetzt Früchte: Durch das Betanken mit Ökostrom sparen wir mehr als 150.000 Liter Diesel pro Jahr und stärken die Wertschöpfung vor Ort. Die Umstellung belegt, dass unsere Stadtwerke innovativ und konsequent klimafreundlich handeln.“
Die E-Fahrzeuge erreichen Reichweiten von bis zu 300 Kilometern pro Ladung und werden nachts im neuen Busdepot „Am Taubenbaum“ geladen, das sich derzeit im Probebetrieb befindet. Die offizielle Einweihung des Ladeparks ist für den 19. September geplant. „Sobald alle Abläufe eingespielt sind, werden die Ladeplätze unserer Tochtergesellschaft ensev tagsüber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Vorgesehen sind sechs Ladepunkte mit bis zu jeweils 150 kW Leistung“, informiert Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim GmbH.
Andreas Frenzel, Leiter der Geschäftsführung der Stroh Bus Verkehrs GmbH aus Altenstadt, die sowohl die Fahrzeuge stellt als auch die Verkehrsdienstleistung erbringt, hebt die technischen Neuerungen hervor: „Unsere Busse sind mit modernen Assistenzsystemen ausgestattet, etwa Kameras, die die herkömmlichen Außenspiegel ersetzen und unseren Fahrerinnen und Fahrern auf den Bildschirmen einen besseren Überblick bieten.“ Zudem bieten die neuen Fahrzeuge mehr Platz im Innenraum und sind für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste komfortabler gestaltet. Heizung und Klimatisierung kommen ohne fossile Brennstoffe aus.
Der offizielle Linienstart sollte ursprünglich Anfang des Jahres erfolgen; die Busse wurden damals bei einem Event auf der Parkstraße vorgestellt. Zur verlängerten Testphase erklärt Frenzel: „Nach dem regulären Testbetrieb mussten noch einzelne Feineinstellungen vorgenommen werden. Diese gestalteten sich komplexer als erwartet. Die Verzögerung hing nicht mit dem Elektroantrieb zusammen.“
Auch der Sicherheitsaspekt wurde von Anfang an berücksichtigt: Auf Veranlassung der Stadtwerke schulte der Hersteller die Feuerwehr bereits vor Betriebsstart, damit die Einsatzkräfte im unwahrscheinlichen Ernstfall sicher mit den elektrischen Fahrzeugen umgehen können.
Die neuen E-StadtBusse verkehren fortan auf den Linien 11, 12, 14 und 15. Die Umstellung hat keine Auswirkungen auf die Fahrpläne. Das Projekt wird aus Landesmitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) gefördert; die Hessen Agentur fungiert als Projektträger.