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Notfallplan Gas

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23. Juni 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas in Deutschland ausgerufen. Die Alarmstufe folgt auf die am 30. März 2022 ausgerufene Frühwarnstufe. Das Krisenteam Gas ist bereits seit der Frühwarnstufe aktiv, um auf mögliche Liefereinschränkungen oder -ausfälle der Gasversorgung vorbereitet zu sein.

 

Die Versorgungssicherheit ist trotz der erheblichen Kürzung der Lieferungen durch Nord Stream 1 seitens Russland weiter gewährleistet. Fehlende Mengen können aktuell noch anderweitig am Markt beschafft werden, allerdings zu hohen Preisen.

  • Die europäischen Binnenmarktregeln gelten weiter uneingeschränkt.
  • Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe.
  • Die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher ist weiter gewährleistet.
  • Es ist ausreichend Gas an den Märkten vorhanden. Dies gilt sowohl für Haushaltskunden und soziale Dienste wie Krankenhäuser als auch für Fernwärme, Stromerzeugung sowie die deutsche Wirtschaft insgesamt.

Ak­tu­el­ler La­gebericht der Bundesnetzagentur zur Gas­ver­sor­gung in Deutsch­land

  • Seit dem 23.06.2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans.
  • Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment stabil. Die Versorgungssicherheit ist derzeit gewährleistet. Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur die Lage weiterhin als angespannt und kann eine weitere Verschlechterung der Situation nicht ausschließen. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.
  • Es wird überwiegend ausgespeichert. Der Gesamtspeicherstand in Deutschland liegt bei 87,96 %. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt 90,96 %.
  • Der Gasverbrauch lag in der 49. Kalenderwoche 5,2 % unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre. Er ist gegenüber der Vorwoche um 11,8 % gestiegen. Das Sparziel wurde damit deutlich verfehlt. Die Temperaturen waren 2,7 °C kälter als in den Vorjahren.
  • Temperaturbereinigt lag der Verbrauch in der 48. und 49. Kalenderwoche nur noch 12 % unter dem Referenzwert der letzten vier Jahre und liegt damit im kritischen Bereich.
  • Die prognostizierte Temperatur für diese Woche liegt mit 5,91 °C wieder im stabilen Bereich.
  • Die Großhandelspreise schwanken stark und sind zuletzt leicht gesunken. Unternehmen und private Verbraucher müssen sich weiterhin auf ein deutlich höheres Preisniveau einstellen.
  • Die Bundesnetzagentur betont ausdrücklich die Bedeutung eines sparsamen Gasverbrauchs. Eine nationale Gasmangellage im Winter kann vermieden werden, wenn erstens das Sparziel von mindestens 20 % weiterhin erreicht wird. Zweitens müssen die LNG-Terminals zum Jahresbeginn einspeisen und drittens der winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrigen Exporte eher moderat ausfallen.

Die 3 Eskalationsstufen des Notfallplans Gas